Seit dem Beginn der Lebensgemeinschaft spielt das Künstlerische im Zusammenleben mit Seelenpflege - bedürftigen Menschen eine besondere Rolle. In einer täglichen künstlerischen Stunde werden Musik, Eurythmie, Malen, Plastizieren, Bildbetrachtung und Theaterspielen im gemeinsamen Tun geübt. Dabei wird versucht, die uns anvertrauten Menschen, jeden nach seinen Möglichkeiten, in das Geschehen zu integrieren.
In der Eurythmie als neuer Bewegungskunst wird versucht, mit Gebärde und Bewegung auszudrücken, was in der menschlichen Sprache und Musik lebt. Zusätzlich zu seelenhygienischen Grundübungen
werden Musikstücke, Gedichte, Märchen, epische, lyrische und dramatische Werke dargestellt. Im Malen und Plastizieren wird das kreative Umgehen mit Farben und Formen geübt.
In der Musik ist es das Pflegen von Liedern und Chören im Zusammenhang mit den wechselnden Stimmungen des Jahreslaufes und der Jahresfeste und das Musizieren mit traditionellen oder neuentwickelten Instrumenten wie Leiern, Choroi - Flöten, Choroi - Handspielen und Xylophonen, Trommeln, Gongs und Glocken.
In ein solches gemeinsames Üben und tastendes Gestalten der reichen Ton-, Bewegungs- und Farbenwelt in uns und um uns steigen die Betreuten mit großer Begeisterung und innerer Bewegtheit ein. So wird in einem erübten oder aus dem Moment entstandenen freien Zusammenklingen - sei es in einfachen Improvisationen oder in größeren Werken wie "die Zauberflöte" von Mozart oder "Orpheus" von Gluck - ein harmonisches Geben und Nehmen als künstlelerischer Austausch möglich.
Gerade das künstlerische Üben zusammen mit Betreuten ist eine große Hilfe, das Künstlerische aus einem einseitigen virtuosen Könnertum oder einem passiven Konsumieren heraus in ein lebendiges, soziales Geschehen unter Menschen hereinzuführen.
Siehe auch:
Das in der Gemeinschaft gepflegte Musikalische kann auch in der Freien Musikschule kennengelernt werden, in deren Rahmen St. Luc einer der Studienorte ist.